Johann Mörth

Schlosser. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1911    † 1943

 

Lebenslauf

Johann Mörth wurde am 7.3.1911 in Wien geboren. Er übte den Beruf eines Schlossers aus und war verheiratet.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Johann Mörth war ab April 1940 KPÖ-Leiter von Floridsdorf. Zuvor agierte er als Mitglied der Betriebsgruppe bei Austria Fiat. Ab April 1940 agierte er als Nachfolger von Engelbert Magrutsch (am 25.05.1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet) als KPÖ-Leiter von Floridsdorf. Johann Mörth wurde am 5.6.1941 verhaftet und am 23.11.1942 zum Tode verurteilt. Seine Hinrichtung erfolgte am 13.4.1943 im Landesgericht I in Wien.

Aus der Anklageschrift vom 25.6.1942

“Der Angeschuldigte war vom Winter 1938 bis zum April 1940 unter dem damaligen Bezirksleiter Spatz, Steiger, Pista und Magrutsch Zellenleiter der Fiat-Werke. Ende 1940 wird er Nachfolger des Magrutsch. Er gliederte den Bezirk Floridsdorf unter Mithilfe des Funktionärs Edmund Wagner (“Edi”) in 5 Unterbezirke. Der Unterbezirk I umfasste nunmehr die Betriebs- und Straßenzellen in den Siemens-Werken, den Paukert-Werken, dem Gaswerk Leopoldau und in Jedlesee. Zum Unterbezirk II gehörten der Straßenbahnbahnhof in Floridsdorf, ferner Jedlersdorf und Langenzersdorf. Die Fabrik Shuttleworth, das Reichsbahn-Ausbesserungswerk, die Lokomotivfabrik und die Fiat-Werke bildeten den Unterbezirk III. Der Unterbezirk IV setzt sich aus Donaufeld, Kagran und Stadlau zusammen. Und der Unterbezirk V die so genannte Provinz bestand aus den Orten Korneuburg, Stockerau und Bisamberg.”

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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